Ferdinand Georg Waldmüller


*15.1.1793 bis †23.8.1865

Biographie

Ferdinand Georg Waldmüller wurde 1793 in Wien als einziges Kind des Bediensteten Georg Waldmüller geboren. Er verließ schon sehr früh, mit 14 Jahren, sein Elternhaus, um gegen den Willen der Mutter in die Wiener Akademie einzutreten.

Sein erstes Engagement hatte er als Zeichenlehrer und Dekorationsmaler für das städtische Theater in Agram. Vorerst als Porträtmaler tätig, begann er 1818 auch mit Naturstudien. Ab 1825 unternahm der Künstler regelmäßig Reisen nach Italien. 1829 erhielt er an der Akademie in Wien eine Anstellung als Erster Kustos der Gemäldesammlung; als Professor lehrte er "Anfangsgründe im Malen". Um die Mitte der 1830er Jahre begannen Auseinandersetzungen Waldmüllers mit den übrigen Akademieprofessoren.

Er legte der Akademie seinen Entwurf für eine neue Unterrichtsmethode vor, den er nach Ablehnung des akademischen Rats 1846 unter dem Titel "Das Bedürfnis eines zweckmäßigen Unterrichts in der Malerei und plastischen Kunst. Angedeutet nach eigenen Erfahrungen" veröffentlichte. Darauf erfolgte die Entgegnung des einflussreichen Kunsthistorikers Rudolf von Eitelberger, auf dessen Betreiben Waldmüller auch der Privatunterricht verboten wurde. Trotz der langsamen Anerkennung im Ausland - Ausstellungen in Paris, London, Hamburg, München etc. - war seine finanzielle Lage schlecht.

Nachdem er 1857 wieder eine Streitschrift gegen die Lehrmethoden der Akademie veröffentlicht hatte, erfolgte seine Zwangspensionierung. So viel Erfolg Waldmüller bis zur Jahrhundertmitte hatte, so still wurde es um den alternden Maler. In seinen letzten Lebensjahren verkaufte er in Wien kein einziges Bild mehr. Waldmüllers Realismus, sein Betreben, die Wirkung des Sonnenlichts malerisch umzusetzen, war seinen Zeitgenossen fremd geworden. Er starb 1865 in Hinterbrühl bei Mödling.